Klinikpersonal entlasten

Neujahr im Oktober

21.09.2018

Für die Beschäftigten in Krankenhäusern fällt Silvester dieses Jahr schon auf den 22. Oktober. Dann wäre das vorhandene Personal für 2018 nämlich aufgebraucht, wenn die Schichten so besetzt würden, wie es für eine sichere Patientenversorgung notwendig ist. Das hat ver.di bei einer Befragung festgestellt, an der sich bundesweit rund 600 Stationsteams beteiligt haben.

 
Das Soll ist voll: Ab dem 23.10. wäre das Personal eigentlich alle.

Zwischen dem 23. Oktober und dem 31. Dezember bricht die Versorgung in den Krankenhäusern nur deshalb nicht zusammen, weil Pflegekräfte über ihre Grenzen gehen und dabei ihrer Gesundheit ruinieren. Auf diesen Skandal weisen wir mit bundesweiten Aktionen hin.

Silvester? Das muss gefeiert werden! In der Nacht vom 22. auf den 23. Oktober lassen wir es krachen. Besucht eure Nachtschichtler auf den Stationen und stoßt mit ihnen auf das Jahresende an. Oder macht mit einer Mitternachtsdemo darauf aufmerksam, dass die Krankenhäuser Entlastung und mehr Personal brauchen.

Neujahr? Da ist frei! ver.di fordert alle Beschäftigten der Krankenhäuser auf, am 23. Oktober nicht außerhalb des Dienstplans einzuspringen. »Mein Frei gehört mir« – das setzen wir an diesem einen Tag bundesweit um. Damit senden wir ein Zeichen an die Arbeitgeber und die politisch Verantwortlichen. Wir empfehlen den Kliniken, sich darauf einzustellen, dass niemand aus dem Frei kommt.

»Wir haben verstanden?« Na dann los, Politik! Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagt immer wieder, er habe verstanden, dass sich in der Pflege etwas ändern muss. Doch die von der Bundesregierung vorgelegten Gesetzentwürfe reichen bei Weiten nicht, um eine sichere Versorgung zu gewährleisten und die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen. Verbindliche Personalvorgaben für alle Bereiche, die sich am tatsächlichen Pflegebedarf orientieren, müssen ins Gesetz – jetzt!

Nicht genug Fachkräfte? Dann rollt den roten Teppich aus, Arbeitgeber! Die Arbeitgeber tragen die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass ihre Beschäftigten durch die Arbeit nicht krank werden. Das geht nur mit mehr Personal oder weniger Arbeit. Wenn Kliniken Schwierigkeiten haben, genügend Fachkräfte zu finden, sollten sie nicht jammern, sondern handeln: Arbeits- und Ausbildungsbedingungen verbessern, verlässliche Arbeitszeiten und Flexibilität für Beschäftigte mit Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen. Die Arbeitgeber haben lange genug auf Kosten des Personals und der Patientenversorgung gespart. Schluss damit!

 

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