Celenus

Profite auf unsere Kosten

Privater Reha-Betreiber Celenus kündigt Streikende in Thüringer Klinik - Protestaktion am 28. September in Berlin auf
27.09.2018

Celenus: Mit übelsten Methoden

Pressemitteilung, 27.09.2018. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft für morgen (28.9.) zu einer Protestaktion vor der Vorstandssitzung des Bundesverbands Deutscher Privatkliniken (bdpk) in Berlin auf. Der Protest richtet sich gegen die antigewerkschaftlichen Methoden des Reha-Betreibers Celenus, dessen Chefin Susanne Leciejewski seit Juni Mitglied des bdpk-Vorstandes ist. Celenus hat in seiner Klinik im thüringischen Bad Langensalza in Zusammenhang mit einem Tarifkonflikt zwei Beschäftigte fristlos gekündigt und fünf weitere auf unbestimmte Zeit ausgesperrt.

"Diese Kolleginnen haben sich jeden Tag engagiert um ihre Patientinnen und Patienten gekümmert und sich in Jahrzehnten nichts zu Schulden kommen lassen. Doch jetzt werden sie auf die Straße gesetzt, weil sie der Profitmacherei eines privaten Konzerns im Wege stehen", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler. Celenus gehört zur französischen Orpea-Gruppe, die mit einer operativen Umsatzrendite von 27 Prozent (EBITDAR-Marge) hochprofitabel ist. Erzielt werden diese Gewinne auf Kosten der Beschäftigten. In Bad Langensalza liegt die Bezahlung nach ver.di-Berechnungen um bis zu 42 Prozent niedriger als in Kliniken der Deutschen Rentenversicherung. Die Beschäftigten in Bad Langensalza fordern deshalb einen Entgelt-Tarifvertrag mit deutlichen Lohnerhöhungen. Dafür sind sie seit Anfang Juli im Streik.

 

"Es ist schändlich, Menschen, die sich tagtäglich darum kümmern, andere Menschen gesund zu machen, mit Niedriglöhnen abzuspeisen und dann, wenn sie sich wehren, ihnen zu kündigen und sie auszusperren. Private Konzerne, die auf der Jagd nach Maximalprofiten mit dem Schicksal von Menschen spielen, haben im Gesundheitswesen nichts zu suchen", so Bühler weiter. Nahezu zwei von drei Reha-Betten in Deutschland gehörten einem kommerziellen Eigentümer.

Jan Willem Goudriaan, Generalsekretär des Europäischen Gewerkschaftsverbands für den öffentlichen Dienst (EGÖD), forderte den Celenus-Eigentümer Orpea auf, sich an Gesetze und Tarifverträge zu halten. "Von einem Unternehmen, das von öffentlichen Geldern und Sozialversicherungsbeiträgen lebt, kann man das wohl erwarten." Auch in anderen europäischen Ländern falle Orpea zum Teil durch aggressives Verhalten gegen Beschäftigte und Gewerkschaften auf. Gewerkschaftsgliederungen aus ganz Europa hätten sich mit den Streikenden in Thüringen solidarisch erklärt.

Auf der Protestaktion haben gesprochen:

  • Sylvia Bühler, ver.di-Bundesvorstand
  • Jan Willem Goudriaan, Generalsekretär des Europäischen Gewerkschaftsverbands für den öffentlichen Dienst
  • Isolde Kunkel-Weber, Präsidentin des Europäischen Gewerkschaftsverbandes für den öffentlichen Dienst
  • Bernd Becker, ver.di-Landesfachbereichsleiter für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
  • Guillaume Gobet, Gewerkschaft CGT (Frankreich)

 

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