Tarifarbeit im Fachbereich

01.08.2015

Das will ver.di in der Tarifpolitik erreichen

Ohne Wenn und Aber: Gerechte Bezahlung. Veraltete Tätigkeitsmerkmale in den Vergütungsordnungen aktualisieren und neu bewerten. Überstunden abbauen.


Höchste Zeit: Familienfreundliche und humane Arbeitszeiten. Die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes zum Bereitschaftsdienst muss umgesetzt werden.


Gegen Lohndumping und Tarifflucht: Den Flächentarifvertrag als Wettbewerbsordnung erhalten. Weitere Ausgründungen von Einrichtungen in den Servicebereichen verhindern.


Schwarz auf Weiß: Ausbildungsvergütungen für alle Ausbildungsberufe.


Mehr Perspektive: Per Tarifvertrag Fort- und Weiterbildung im Interesse der Beschäftigten regeln.

 

 

Grundsatz: Bedingungsgebundene Tarifarbeit

Was ist eigentlich bedingungsgebundene Gewerkschaftsarbeit? Ganz einfach: das Gegenteil von bedingungsloser Gewerkschaftsarbeit.

Dieser Ansatz ist kein Patentrezept aus dem sich heraus gewerkschaftliche Arbeit wie selbstverständlich erfolgreich ableiten lässt. Ebenso wenig wird unterstellt, dass alles, was an gewerkschaftlicher Arbeit bislang realisiert worden ist, unsinnig oder gar wertlos war.

Allerdings ist dieser Ansatz aus einer tiefen Besorgnis heraus entstanden, dass wenn wir so weiter machen wie bisher, wir in 10 oder 15 Jahren allenfalls noch ein Lobbyverband aber keine Gewerkschaft mehr sind. Ebenso liegt diesem Ansatz die Erkenntnis zugrunde, dass das, was vor 20 oder 30 Jahren hinsichtlich der Methodik richtig war, unter den heutigen gesellschaftlichen und betrieblichen Bedingungen grundverkehrt sein kann.

Ein Beispiel: War es zu Zeiten des Flächentarifvertrages ein unumstößliches Dogma, den Organisierungsgrad in einem Betrieb geheim zu halten, so ist dies in Zeiten der Haustarifverträge kontraproduktiv eine Belegschaft im Unklaren darüber zu lassen, über welche gewerkschaftliche Stärke sie verfügt.

Aus den Reihen der Soziologie und Politologie wird uns zugerufen die „Globalisierung“ sei die Ursache der Krise. Ein Hinweis, der uns vor Ort in den Betrieben kaum weiterhilft. Zu groß und unübersichtlich ist diese Globalisierung, als das wir allein auf der betrieblichen Ebene ernsthaft etwas dagegen setzen könnten.

Auch der Hinweis auf sich auflösende Milieus ist wenig hilfreich zur Entwicklung klarer Handlungshilfen. Es kann uns nicht wirklich beruhigen,wenn es anderen genauso schlecht geht wie uns.

ver.di will einen anderen Weg gehen als den sonst üblichen. Ein „Weiter so!“ wie bisher, wird uns nicht voran Bringen. Der Bruch mit dem einen oder anderen Paradigma tut Not um nicht Gefahr zu laufen in wenigen Jahren allenfalls noch als Lobbyverband statt als Gewerkschaft agieren zu können.

 

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